Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.

Kommentar zum Bericht über die 'größte Solaranlage Deutschlands'

Weder der Gemeinderat noch die Umweltverbände waren informiert. Nur die Presse hatte bereits im Juli 2017 in einer Pressekonferenz Einzelheiten über „die größte Solaranlage Deutschlands“ auf dem Römerhügel in Ludwigsburg erfahren. LUBU-Stadträtin und BUND-Ortsverbandsvorsitzende Elga Burkhardt war alarmiert. Es gibt dort eigentlich nur noch eine freie Fläche, die aber mit einer Population nach BNatSchG streng geschützter Zauneidechsen gewissermaßen belegt ist. Sollte hier erneut wie schon im Rahmen von Stuttgart 21 ganze Arbeit für das Artensterben bei Amphibien geleistet werden? Damals war mit hohem finanziellen Einsatz ein Eidechsenvorkommen aus Stuttgart nach Steinheim verlagert worden. Leider haben nach Presseberichten von von 100 Tieren nur drei überlebt, was natürlich schade ist, aber im Vergleich zum wirtschaftlichen Nutzen eines Tiefbahnhofs Stuttgart für Investoren (nicht für Bahnkunden) wohl nur Peanuts darstellt.

Es bedurfte einer Anfrage, bis heute nicht beantwortet wurde, und einen Antrag in den Haushaltsplan-beratungen 2018, damit die Stadt-werke Ludwigsburg-Kornwestheim und die Stadtverwaltung Ludwigsburg mit hohem Personalaufkommen, aber wenig neuen Informationen Ende Januar 2018 eine öffentliche Sitzung des Bauausschusses des Ludwigsburger Gemeinderats besuchten. Stadtwerkechef Skaletz brachte es auf den Punkt: „Wir bitten um Ihre Unterstützung für das großartige Projekt“ war der eigentliche Tenor der Vorträge.
Gegen wen die Unterstützung der Gemeinderäte mobilisiert werden soll, wurde nicht kundgetan. Wichtig war der hohe Zuschuss der Bundesregierung zu dem Vorhaben, wichtig war natürlich der unbestrittene Beitrag zur regenerativen Energieerzeugung, wichtig war, dass die Anlage als Teil des sogenannten „Grünen Rings“ in Ludwigsburg gedacht ist, der Bestandsschutz für vorhandene Bäume bieten soll, aber keinerlei Entwicklungschancen für den viel zu geringen Anteil von klimaverbesserndem Wald in der Stadt (Favoritepark, Salonwald, Osterholz, Fischerwäldle, Monrepos, Mäurach usw.)
Neu war eigentlich nur, dass jetzt doch ein Bebauungsplanverfahren geplant ist, das wegen der zeitlich begrenzten Zuschüsse ganz schnell über die Bühne gehen müsse, dass im Norden der Solaranlage zur Wohnbebauung hin eine schmale Grünfläche vorgesehen ist, durch die ein Wanderweg führen könnte, dass die Firma faktorgrün, die inzwischen alle Ludwigsburger Aufträge zum Thema „Grünplanung“ erhält - sicher, weil sie die Vorstellungen der Verwaltung so gut umsetzen kann - im Sommer ein Artenschutzgutachten erstellt habe. BUND-Ortsverbandsvorsitzende Burkhardt möchte das Gesagte und die Gutachten schriftlich vorliegen haben, was ihr zwar versprochen wurde - mehr aber ist bislang immer noch nicht geschehen.