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75 Jahre Naturschutzgebiet Favoritepark

Für uns Ludwigsburger ist der Favoritepark Grüne Lunge, Spazierweg von Ludwigsburg nach Eglosheim, Schloß Monrepos und Hoheneck, Lebensraum für mancherlei Tiere, darunter nicht nur die berühmten Axishirsche König Friedrichs von Württemberg, sondern auch viele kleinere Arten, die die umliegenden Privatgärten als Ausweichstation nutzen, wie Igel und Buntspechte, Eichhörnchen und Eidechsen.

Der Park war noch im 18. Jahrhundert 120 Hektar groß, heute umfasst er gerade noch 72 Hektar. Übrig geblieben ist damit eine Insel am Rand von Eglosheim, zusammengedrückt von Bahntrasse, Straßen, den Strommasten der RWE, Wohnbebauung und den öffentlichen Gebäuden der PH, der Fachschule für Verwaltung, der Finanzfachhochschule und der Waldorfschule.

Seit 20 Jahren gab es immer wieder ganz wunderbare Ideen, wie man den Park und seine unmittelbare Umgebung mit Mehrwert nutzen könnte: das fing mit dem Bau der Sonderschule an, für die das Grundwasser abgepumpt werden musste, was zu Trockenfallen von Tümpeln und Wurzelschäden an den Bäumen im Park führte. Dann sollte ein Autotunnel unter dem Naturschutzgebiet die Freiberger und die Hohenecker angeblich von Verkehr entlasten, desgleichen eine Umgehungsstraße durch die Pommeräcker zwischen Park und Beihinger Straße und Bottwartalstraße. Beide Visionen verschwanden glücklicherweise wieder in dem Nebel, dem sie entstiegen waren.

Die 1990 neugefaßte Naturschutzgebietsverordnung mit Landschaftsschutzgebieten als Pufferzonen verbietet zwar das Anlegen von Straßen oder sonstigen Verkehrsanlagen in Naturschutzgebieten. Diese Festsetzung hat aber nicht zum Beispiel nicht verhindert, dass beim jüngsten schlecht durchdachten Umbau der Bottwartalstraße abermals in den östlichen Randbereich des Naturschutzgebietes eingegriffen wurde. Es sind gerade auch die vielen kleinen Veränderungen, die unsere natürlichen Lebensgrundlagen zerstören.