Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.

Bäume machen gesund!

Der BUND-Ortsverband Ludwigsburg hat am 28.9.2015 auf dem Reithausplatz Ludwigsburg eine Platane gepflanzt, um einen weiteren Denkanstoß für die unzureichende Innenstadtbegrünung zu setzen. Rund um die Pflanzung stand der BUND Ortsverband  allen Interessierten Bürgern für Fragen zur Verfügung.

Platane auf dem ReithausplatzPlatane auf dem ReithausplatzIm Stadtentwicklungskonzept Ludwigsburg hat das Thema „Grün in der Stadt“ einen hohen Stellenwert. „Das durchgängige Grün verbindet Ludwigsburg mit dem Neckar, der Grünen Nachbarschaft und der Region. Es bietet Aufenthalts- und Lebensqualität und wertet das Stadtklima auf“, heißt es dort. „Die bestehenden Grünflächen zu erhalten, auszuweiten, aufzuwerten und zu vernetzen“, gehöre zu den wesentlichen Zukunftsplanungen der Stadt Ludwigsburg. Das liest sich auf dem Papier gut. In der Praxis sehen Erhalt, Aufwertung und Vernetzung insbesondere der Baumstandorte sehr viel anders aus.

Ein Beispiel: der Umbau des Marstallcenters kostete allein auf dem Reithausplatz und in der Kronenstraße sieben Bäume das Leben, die zum größeren Teil aus der Zeit nach der Fertigstellung des Einkaufs- und Wohngiganten im Jahr 1972 stammten, also 40 bis 50 Jahre alt und damit in ihrer vitalsten Lebensphase waren.

Ein 50 Jahre alter Stadtbaum hat im Bewußtsein vieler Menschen weitaus weniger Wert als das Grundstück, auf dem er steht, das Gebäude neben oder die Straße vor seinem Standort. Und das muß sich ändern, betont der BUND Ortsverband Ludwigsburg, der auch immer wieder mit Baumpflanzungen darauf hinweist, daß eine Beurteilung von Bäumen nach Qualität, mehr Geld für Pflege und eine Baumschutzsatzung im Rahmen des Stadtentwicklungskonzeptes wesentliche Aufgaben zur Weiterentwicklung der 'Stadt der Parks und Alleen' wären, als die sich Ludwigsburg in der Werbung gerne darstellt.

Nicht nur die Sauerstoffproduktion und der Lärmschutz sind für Anwohner verkehrsbelasteter Straßen wichtig. Der japanische Medizinprofessor Qing Li hat in mehreren Studien so viel positive Wirkungen von Bäumen nachgewiesen, daß das sogenannte Waldbaden vom staatlichen Gesundheitswesen in Japan gefördert wird. Mit Esoterik hat das nichts zu tun, sondern ganz einfach mit Naturwissenschaft. Die Terpene, die Bäume abgeben, um Krankheitserreger abzuwehren, wirken auch auf das menschliche Immunsystem positiv. Schon vor fast 40 Jahren hat in Pennsylvania der amerikanische Forscher Roger S. Ulrich in einer Studie bewiesen, daß Krankenhauspatienten schneller gesund wurden, die auf Bäume vor ihren Fenstern hinausschauen konnten. In einer aktuellen Studie hat der Psychologe Marc Berman von der Universität Chicago herausgefunden, daß ein Mensch, der in einem Haus lebt, das von mindestens 10 Bäumen umgeben ist, seltener unter hohem Blutdruck, Übergewicht Herzkrankheiten oder Diabetes leidet.

Wer mehr über Wirkungen von Bäumen lesen will, kann sich das Informationsblatt Nr. 4 des BUND OV Ludwigsburg: „Vom Wert alter Bäume“ unter bund-ortsverband-ludwigsburg@t-online.de oder Telefon 07141 33582 bestellen.