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Lindenstraße Ludwigsburg: Jahrhundertchance vertan

Wenn nicht jetzt, wann dann?

Die Lindenstraße ist seit 1986 sanierungsbedürftig. Nun stehen endlich 800.000 Euro im Haushaltsplan, um die Fahrbahnen instandzusetzen. Wir vom BUND finden es außerordentlich bedauerlich und unverständlich, daß die Ludwigsburger Stadtplanung die Chance nicht wahrgenommen hat, neben der technischen Einrichtung auch Fehler der Stadtentwicklung zu reparieren und gleichzeitig die Umweltlasten in der Innenstadt zu reduzieren.

Sowohl in der Liste der Kulturdenkmale des Landesdenkmalamtes aus dem Jahr 1988 als auch in der Zusammenstellung der innerhalb der Stadtverwaltung gebildeten Projektgruppe „Alleen als historisches Erbe“ aus dem Jahr 1998 war die Lindenstraße in voller Länge als Allee, also als Straße mit zwei Baumreihen enthalten. 

Die Lindenstraße im derzeitigen Zustand - viel Asphalt, wenig BäumeDie Lindenstraße im derzeitigen Zustand - viel Asphalt, wenig Bäume

Es wäre also mit relativ geringem Mehraufwand für die Pflanzung von Bäumen, aber ohne jegliche Probleme, sei es mit Zahl und Art der Parkplätzen oder einer gewünschten Vernetzung Wilhelmstraße-Marstallcenter, möglich gewesen, die Lindenstraße auch in ihrem Mittelteil wieder zu der historischen Allee zu machen, die sie in der Geschichte der Stadt Ludwigsburg gewesen ist. Außerdem liegt sie in dem Teil der Innenstadt, in dem laut Freiflächenentwicklungskonzept und dem beschlossenen Klimaanpassungskonzept die bioklimatische Situation dringend sanierungsbedürftig ist, das heißt, daß mehr Grün angepflanzt werden muß, wenn man das von der Bundesregierung - nicht von der Ludwigsburger Stadtverwaltung! - erklärte Ziel erreichen will, die Klimaerwärmung auf zwei Grad zu begrenzen.

Aus beiden Gründen ist es uns und vielen anderen Bürgern und Bürgerinnen in der Stadt völlig unverständlich, warum die Verwaltung auf der jetzt vorliegenden Planung mit einer Baumreihe in der Mitte der Straße besteht.

 Die untenstehende Anfrage an den Fachbereich Grünflächen der Stadt Ludwigsburg und das Landesdenkmalamt blieb bis heute (14.7.2016) unbeantwortet:

Sehr geehrter Herr Wenger, sehr geehrter Herr Dr. Pressler, im Rahmen eines Briefwechsels mit dem Landesdenkmalamt haben wir vom BUND Ludwigsburg festgestellt, daß die Lindenstraße in der „Liste der Kulturdenkmale“ aus dem Jahr 1988 als „unverzichtbarer Bestandteil barocker Stadtgestaltung, unabhängig vom Erhaltungszustand“ verzeichnet war, ebenso in der Zusammenstellung der Projektgruppe Alleen „Alleen als historisches Erbe“ vom November 1998. In dieser Projektgruppe Alleen war auch das Landesdenkmalamt vertreten. Laut Herrn Dr. Pressler, im Landesdenkmalamt zuständig für Ludwigsburger Kulturdenkmale, war die Lindenstraße im Kartenteil der „Denkmaltopographie“ von 2004, der uns nicht vorliegt, nicht mehr enthalten.

Wir wollen wissen, aus welchem Grund die Lindenstraße zwischen den Jahren 1998 und 2004 aus dem Bestand der denkmalgeschützten Alleen entfernt wurde. Wenn Sie dazu Unterlagen haben, sind wir sehr daran interessiert, denn zu unseren Aufgaben gehört laut unserer Satzung auch der Denkmalschutz.

Wie Ihnen bekannt ist, liegt die Lindenstraße in dem Teil der Innenstadt, in dem laut Freiflächen- und Klimaanpassungskonzept Ludwigsburg die bioklimatische Situation sanierungsbedürftig ist. Eine Allee mit zwei Reihen von Bäumen kann die bestehende Situation nur nachhaltig verbessern.

Freundliche Grüße, Elga Burkhardt (BUND OV Ludwigsburg)